Cayennepfeffer, Chili oder spanischer Pfeffer sind unterschiedliche Namen für die gleiche Pflanze: „Capsicum Frutescens“. Anders als der Name vermuten lässt, gehört Cayennepfeffer nicht zu den Pfeffergewächsen, sondern zu den Nachtschattengewächsen. Die nahe Verwandte der Paprika kommt ursprünglich aus Lateinamerika, hat es aber als eines der schärfsten Gewürze auch in die Töpfe und Arzneischränke anderer Kulturen geschafft.
Die mehrjährige, zwischen einem und zwei Metern hohe Pflanze gehörte zu den traditionellen Gewürz- und Heilpflanzen in Lateinamerika und wurde schon von den Azteken kultiviert, geerntet und für ihre durchblutungsfördernde Wirkung geschätzt. Der buschige Strauch wächst zwar wild in fast allen tropischen Gebieten der Welt, wird jedoch auch als Gewürz und Heilpflanze angebaut. Zu verdanken hat der Cayennepfeffer seine weltweite Bekanntheit den portugiesischen Seefahrern, die das Gewürz Anfang des 16. Jahrhunderts nach Europa, Indien und Asien brachten.
Wer aus Versehen auf eine Chilischote beißt, spürt schnell die durchblutungsfördernde Wirkung des Cayennepfeffers: Die Zunge brennt, die Wangen werden gerötet, der Schweiß perlt. Verantwortlich für den scharfen Geschmack und die spürbare Wärme ist der Inhaltsstoff Capsaicin, der die Wärmerezeptoren des Körpers anregt. Äußerlich angewendet, kann dieser Effekt Muskel- und Gelenkschmerzen lindern: Die Haut wird stärker durchblutet und die Muskulatur so erwärmt – eine echte Wohltat bei Verspannungen.
Der natürliche Wirkstoff Menthol wirkt übrigens genau gegenteilig: Capsaicin „brennt“, während Menthol „kühlt“. Aus diesem Grund ergänzen sich beispielsweise in der Rezeptur von Tiger Balm Nacken & Schulter Balsam genau diese beiden Inhaltsstoffe perfekt zur Linderung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden.