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Natürliche Heilmethoden und Homöopathie: Von Heilpflanzen bis zur Krankengymnastik

Natürliche Heilmethoden und Homöopathie: Von Heilpflanzen bis zur Krankengymnastik

Kamillentee gegen Kratzen im Hals, Wärmflasche gegen Rückenschmerzen: Viele natürliche Heilmethoden nutzen wir intuitiv – und ganz ohne ihnen einen offiziellen Namen zu geben. Das Spektrum der Naturheilverfahren umfasst allerdings weit mehr als die klassischen Hausmittel. Zu den Mitteln und Prinzipien der bekannten natürlichen Heilmethoden zählen u. a.:

  • Die Verwendung von Heilpflanzen, Mineralien und Salzen
  • Ernährungsumstellungen wie Heildiäten oder Fastenkuren
  • Behandlungen mit Wärme und Kälte oder elektrischen Strömen
  • Therapieformen wie Krankengymnastik, Massagen und manuelle Therapie
  • Entspannungs- und Atemübungen.

Von Bachblüten bis Feldenkrais: Das breite Spektrum der natürlichen Heilmethoden

Viele natürliche Heilmethoden beruhen auf einer jahrhundertelangen Tradition in unterschiedlichsten Kulturen, wurden aber im Laufe der Zeit stets weiterentwickelt und modernisiert. Das Spektrum der noch angewendeten natürlichen Heilmethoden ist breit. Die gleichen Mittel können dabei – in unterschiedlicher Ausprägung – auch in mehreren Therapieformen Verwendung finden. Ernährungsumstellungen sind zum Beispiel sowohl Teil der traditionellen chinesischen Medizin als auch der indischen Heilkunst Ayurveda, Übungen zum bewussten Atmen werden sowohl in Feldenkrais als auch Qigong durchgeführt. Gemeinsam ist vielen natürlichen Heilmethoden außerdem die Suche nach dem Gleichgewicht: Der Körper wird als Ganzes betrachtet, das durch innere oder äußere Einflüsse aus der Balance geraten, durch natürliche Therapien aber auch wieder ins Lot gebracht werden kann.

Die Bachblütentherapie – benannt nach dem englischen Arzt Dr. Edward Bach – geht zum Beispiel davon aus, dass jede Krise oder Krankheit auf eine seelische Gleichgewichtsstörung zurück geführt werden kann. Dabei unterscheidet die Bachblütentherapie zwischen 38 „Seelenzuständen“ und ihren negativen Entsprechungen – u. a. Tapferkeit und Angst, Geduld und Ungeduld, Überspannung und Entspannung. Jedem Seelenzustand ist eine Pflanze zugeordnet, mit deren Hilfe ein negativer Zustand harmonisiert werden kann. Das Sonnenröschen hilft zum Beispiel gegen Panikzustände, die Rotbuche bringt neuen Elan.

Für die Therapie werden die Pflanzen nach strengen Ritualen gesammelt und in Wasser eingelegt. Dieses angereicherte Wasser wird wiederum mit Alkohol versetzt und erneut verdünnt. Das Ergebnis: Hochkonzentrierte Essenzen, die tropfenweise eingenommen werden können. Für die meisten Krankheiten wird eine Kombination von mehreren Bachblüten-Essenzen empfohlen. Welche Essenzen das sind, kann entweder im Gespräch mit erfahrenen Therapeuten oder selbst anhand eines standardisierten Fragebogens ermittelt werden.

Großen Wert auf die Selbsttherapie legt auch die Entspannungs- und Bewegungsmethode Feldenkrais, die der israelische Physiker Moshé Feldenkrais Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte. Die Übungen bestehen meist aus kleinen, konzentrierten Bewegungen – basierend auf Bewegungsabläufen der Kampfsportart Judo, den Ideen der künstlerischen Körperschule und den Erkenntnissen der manuellen Medizin. Das grundlegende Ziel von Feldenkrais lautet: Bewusstheit durch Bewegung. Die konzentrierten Bewegungsabläufe sollen dabei helfen, den eigenen Körper besser wahrzunehmen sowie typische Bewegungsmuster zu erkennen. Welche Muskeln arbeiten im Körper, wenn man den Arm hebt? Wie stehen wir ganz normal – und was wäre aufrecht?

Besonders Verspannungen in Nacken und Schultern sind oft auf Fehlhaltungen zurückzuführen: Wir sitzen mit gebeugtem Rücken am Schreibtisch oder überlasten beim Dauerblick auf das Smartphone unseren Nacken. Die gesteigerte Körperwahrnehmung durch die Feldenkrais-Übungen soll dabei helfen, diese festgefahrenen Bewegungsmuster zu durchbrechen und Verspannungen zu lösen. Gleichzeitig soll dank der bewussten, entschleunigten Durchführung der Übungen auch eine innere Entspannung erreicht werden.

Homöopathie: Gleiches mit Gleichem behandeln

Die Homöopathie berücksichtigt als ganzheitliche Therapieform ebenfalls die körperliche und geistig-seelische Verfassung gleichermaßen. Wie die traditionelle chinesische Medizin sieht die Homöopathie Krankheiten als Folge eines inneren Ungleichgewichts. Das Grundprinzip der homöopathischen Behandlung versteckt sich schon in ihrem griechischen Namen: „Homoion“ bedeutet „ähnlich“, „Pathos“ heißt „Leiden“. Der deutsche Apotheker und Arzt Samuel Hahnemann, der diesen Namen Ende des 18. Jahrhunderts prägte, ging davon aus, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden kann. So sollen bei Beschwerden Substanzen helfen, die bei einem Gesunden genau diese Symptome auslösen würden. Wilder Jasmin löst bei einem gesunden Menschen zum Beispiel grippeähnliche Symptome aus, bei einem Grippepatienten soll die Heilpflanze daher Beschwerden lindern. Homöopathische Arzneimittel – meist in Form von Tabletten, Tropfen oder Globuli – sind keine Heilmittel im eigentlichen Sinne, sondern sollen vielmehr die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.

Je stärker die Beschwerden, desto mehr wird der Wirkstoff „potenziert“, d. h. mit Wasser, Alkohol oder Zucker verdünnt. Die Verdünnung wird – wie von Hahnemann vorgeschrieben – sorgfältig von Hand durchgeführt. Unterschieden wird dabei zwischen drei Verdünnungsverhältnissen:

  • D-Potenzen (Verhältnis 1:10)
  • C-Potenzen (Verhältnis 1:100)
  • und LM-Potenzen (1:50.000).

Die Bezeichnung des homöopathischen Arzneimittels gibt Aufschluss über Zahl und Höhe der durchgeführten Potenzierung. Zum Beispiel: Das Arzneimittel Chamomilla D6 enthält den Wirkstoff der Kamille, der sechsmal im Verhältnis 1:10 verdünnt wurde.

Um herauszufinden, welche Substanzen die richtigen für den Patienten sind, wird ein ausführliches Anamnesegespräch geführt. Ausschlaggebend für die Behandlung sind nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch typische Verhaltensmuster, Gemütszustände und die Reaktion des Körpers auf unterschiedliche Temperaturen. Das individuelle Krankheitsbild des Patienten wird mit einem Symptomenverzeichnis abgeglichen, in dem die einzelnen Heilmittel in ihren genauen Wirkweisen aufgelistet sind. Für zwei Patienten mit der gleichen Krankheit können daher auch zwei vollkommen unterschiedliche homöopathische Arzneimittel richtig sein.

Chiropraktik: Die Entwicklung einer natürlichen Heilmethode

Zwischen der Bachblütentherapie und der Homöopathie gibt es mehrere Parallelen: Neben dem Einsatz von potenzierten Heilpflanzen haben beide Methoden gemeinsam, dass die Behandlung auch heute noch genau so durchgeführt wird wie von ihren Begründern konzipiert. Ein spannendes Beispiel für eine ganz andere Heilmethode ist die Chiropraktik. Ende des 19. Jahrhunderts von dem Amerikaner Daniel David Palmer entwickelt, haben sich sowohl das Vorgehen als auch das Einsatzgebiet der chiropraktischen Therapie verändert.

Der Grundsatz der Behandlung ist gleich geblieben: Durch die Fehlstellung von einzelnen Wirbelkörpern entstehen so genannte Subluxationen – Nervenstörungen, die sich früher oder später schmerzhaft bemerkbar machen. In der chiropraktischen Behandlung werden die blockierten Wirbel von Hand manipuliert. Durch die gezielten Griffe wird ein positiver Reiz ausgeübt, der die Schmerzverarbeitung im Rückenmark beeinflusst. Bis die Fehlstellung vollständig korrigiert ist und der Schmerz nachlässt, können mehrere Sitzungen notwendig sein.

Grundsätzlich können alle Gelenke chiropraktisch behandelt werden - der Fokus liegt aber meist auf den Gelenken der Wirbelsäule. Statt starke, schnelle Impulse werden heute eher sanfte Griffe zur Behandlung eingesetzt. Die Chiropraktik nähert sich damit einer weiteren natürlichen Heilmethode an: Bei der Osteopathie werden ebenfalls manuelle Impulse eingesetzt – allerdings nicht auf die Gelenke, sondern auf die Faszien und Muskeln.

Auch das Einsatzspektrum der Chiropraktik hat sich seit der Begründung der Heilmethode verändert. Ursprünglich ging Palmer davon aus, dass auch verschiedene nicht-orthopädische Krankheiten auf Fehlstellungen der Wirbelsäule zurückzuführen sind. Die moderne Chiropraktik beschränkt sich in der Therapie weitgehend auf Beschwerden des Bewegungsapparates. Dazu gehören vor allem Rückenschmerzen, Bandscheibenprobleme, Verspannungen und Blockaden in Nacken und Schultern sowie Kopfschmerzen und Migräne.

Schulmedizin und natürliche Heilmethoden: Gemeinsam für die Gesundheit

Noch vor einigen Jahren waren die Fronten zwischen der konventionellen Medizin – der so genannten Schulmedizin – und den Vertretern natürlicher Heilmethoden verhärtet: Viel zu oft hieß es „entweder/oder“ statt „und“. Bei vielen Krankheiten ist eine Behandlung durch den Arzt unersetzlich – mit natürlichen Mitteln und Methoden kann die Heilung aber begleitet und unterstützt werden. Bei chronischen Schmerzen wird neben einer schulmedizinischen Behandlung zum Beispiel auch Akupunktur eingesetzt, um die Beschwerden nachhaltig zu lindern. Einige alternative Behandlungsmethoden werden mittlerweile sogar von der Krankenkasse übernommen – ein erster Schritt in Richtung ganzheitliche Behandlung.

Besonders bei leichten oder alltäglichen Beschwerden können natürliche Heilmethoden nicht nur lindernd, sondern auch vorbeugend wirken – noch bevor ein medizinischer Handlungsbedarf besteht. Entspannungstechniken wie Qigong und autogenes Training können zum Beispiel helfen, Stress zu reduzieren bevor ernstzunehmende körperliche Symptome auftreten. Regelmäßige Bewegung und Dehnübungen am Schreibtisch lockern die Muskulatur und beugen so Rückenproblemen vor.

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